Die neue Gefahr

Robert E.Tarne, Detektiv im Ruhrgebiet, soll für einen TV-Sender die Hintergründe eines vermeintlich rechtsextremistischen Terror-Anschlags aufspüren. Je tiefer er in den Sumpf der rechten Szene gerät, umso mehr wird er vom Ermittler zum Beteiligten, der nicht nur um seine Habseligkeiten fürchten muss. Was macht ihn so gefährlich für die Drahtzieher?

Leseprobe:

Kapitel 1

Am 22. November 1963 wurde in Dallas, Texas, John Fitzgerald Kennedy erschossen. Der Attentäter Lee Harvey Oswald – ein politischer Sonderling mit parano­ider Persönlichkeit – wurde kurz darauf unter den Augen der Polizei ebenfalls für immer zum Schweigen gebracht. Am 8. Dezember 1980 um 22:50 wurde John Winston Lennon in New York durch fünf Schüsse getötet. Der Täter, Mark Chapman, war vorher in psychiatrischer Behandlung und verschwand anschließend wieder in einer geschlossenen Anstalt. Die Diagnose der Psychia­ter lautete auf paranoide Schizophrenie. Das ist alles sehr lange her. Inzwischen waren Attentate, die heute meist als Terroranschlag oder Amoklauf bezeichnet und als motiviert aus den unterschiedlichen extremistischen Ecken gesehen werden, an der Tagesordnung. Sonder­linge schienen es immer noch zu sein. Sie identifizierten sich heute nur mehr mit einer politischen rechts- oder linksextremen oder einer religiösen fundamentalisti­schen Richtung.

Peter Urban sah sich nicht so, nicht als Sonderling. Er schaute auf seine Armbanduhr. Es war morgens um 2:30 Uhr, der 23. Oktober. Heute würde er ernst machen. Zielstrebig setzte er einen Fuß vor den anderen. Er war auf dem Weg zu dem Haus des Bundestagsabgeordneten Eberhard Lauer im Essener Süden am Waldrand. In einem schwarzen Rucksack auf seinem Rücken lastete das Gewicht einer in die Plastiktüte eines Lebens­mittelhändlers verpackten selbstgebastelten Bombe. Urban hatte seine blonden Haare – modisch oben länger, an den Seiten kurz rasiert – unter einer schwarzen Mütze versteckt. Seine dürre langgezogene Figur war in schwarze Kleidung gehüllt. Das Gesicht dunkel zu schminken war ihm zu affig vorgekommen. Außerdem, und er hatte lange darüber nachgedacht: Wenn er damit gesehen würde, wäre das auffälliger als ungeschminkt. Wer ihn kannte, hätte sich gewundert, dass er, der sonst eher mit ungelenken, fast schüchternen Bewegungen durchs Leben stolperte, jetzt in der Nacht dynamisch, zielbewusst, fast katzengleich seinen Weg fand. So sollten ihn die anderen sehen!

Eine halbhohe Mauer, kleine Türmchen mit spitzem Betondeckel obendrauf und dazwischen ein hoher Zaun aus senkrechten, schwarz lackierten Gusseisen markierte die Frontlinie des Grundstücks. Eine undurchdringliche Hecke verbarg die dahinterliegende Villa. Im Türmchen neben dem Eingangstor glitzerte eine polierte Messingplatte mit integrierter Schelle und perforierter Sprechoption. Ein Namens­schild suchte man vergebens.

Vor dem Nachbargrundstück erspähte Urban einen mit den Insignien der örtlichen Polizei beklebten Passat Kombi. Seiner Meinung nach parkte der mehr zur Demonstration als tatsächlich zur Bewachung dort. Das Observierungsobjekt lag vom Standort des Streifen­wagens aus in der Blickrichtung der Beamten.

Helmut Schlieper zwirbelte an den Überresten seines 70er-Jahre-Schnurrbartes herum. Er würde seinem jungen Kollegen schon beibringen, was es hieß, ein richtiger Polizist zu sein. Schließlich hatte er in seinem Alter die meiste Erfahrung, das sollte der respektieren.

„Du interessierst dich doch für Autos? Ich zeig dir, was ich schon alles gefahren habe. Da kannst du nur von träumen.“ Er zückte sein Smartphone, drückte darauf herum und hielt es seinem Kollegen hin.

„Hier Marc, in deinem Alter, was bist du jetzt, 23?, da habe ich einen Ford Capri gefahren. Manta hatte ich nie. So einer war ich nicht.“

„Sieht echt gut aus, der Capri – für die Zeit zumindest. Hast du den auch heiß gemacht? Meinen Scirocco holt so schnell keiner ein. Was ich da schon dran herumgeschraubt habe!“

Beide schauten auf das Haus, das sie zu überwachen hatten.

„Was wird denn aus eurer Hochzeit? Ist das nicht bald? Habt ihr euch schon auf einen Namen geeinigt? Heute kann man ja auch den Namen der Frau annehmen.“

„Ich behalte meinen, Marc Grewert ist okay. Ich will nicht anders heißen. Außerdem, vielleicht findet es gar nicht statt.“

„Was? Die Hochzeit?“

„Ja, sie meckert dauernd, dass ich so selten Zeit habe, zu oft Nachtdienst, und dann immer am Auto bastele und so. Ich mach das nicht mehr lange mit, hat sie gesagt.“

Helmut Schlieper legte seinem Kollegen gutmütig die Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen. Sie wird sich mit der Zeit daran gewöhnen.“

„Meinst du? Und die Langeweile bei diesen Überwachungen?“

„Damit wirst du dich abfinden müssen. Ich hab noch nie erlebt, dass etwas passiert.“

„Gehen wir eine Runde?“

„Gleich. Immer mit der Ruhe.“

Urban schlich sich auf der gegenüberliegenden Straßen­seite an seinem Zielgrundstück und der Überwachungs­mannschaft vorbei. Hoffentlich bemerkten ihn die Beamten nicht. Er hatte sich ein Objekt ausgesucht, das um die nächste Straßenecke zwei Häuser weiter lag. Dort stand die Eingangstür zum Vorgarten immer dreiviertel auf und sah so verrostet aus, dass er annahm, dass sie sich gar nicht mehr schließen ließ. Als er um die Ecke war, aus dem Sichtbereich der Polizisten heraus, huschte er über die Straße und durch diesen Eingang, der wie erwartet offen stand, in den verwilderten Garten. Nur wenig Licht drang von einer Straßenlaterne in das zugewucherte Grundstück hinein.

Er hielt im Schatten eines riesigen, längst verblühten Rhododendrongebüschs kurz inne. Nichts regte sich. Im Haus ging kein Licht an. Alles still, bis auf ferne Autogeräusche, eher einem Rauschen vergleichbar. Ganz ruhig wurde es im Ruhrgebiet nie. Sein eigenes Atmen kam ihm unnatürlich laut vor. Fast verräterisch. Er kämpfte sich durch die unterschiedlichen Sträucher und Gehölze rechts am Haus entlang. Die Fenster des Erdgeschosses lagen so hoch, dass er sich unterhalb der Fensterbretter in die Tiefe des Grundstücks hinein bewegte, ohne sich unter den Fenstern bücken zu müssen, falls dort noch jemand wach sein sollte. Die Helligkeit der Laterne drang kaum bis hierhin. Am hinteren Ende war vor langer Zeit eine Garage errichtet worden. An diese anschließend begann das nächste Grundstück – ein Neubau, erkannte er trotz der Finsternis. Der Zaun war neu, hoch und ein ernst zu nehmendes Hindernis. Aber seine Richtung war sowieso das rechts daneben gelegene Grundstück. Vor der Garage überquerte er die einsehbare Zufahrt, bestehend aus zwei mit Betonplatten belegten Spuren, dazwischen hoch gewachsenes Gras. Dahinter drang er in das einen Meter breite Dickicht zum rechten Grundstück ein. Die Begrenzung bestand aus einem Zaun aus Holzlatten, 1,80 bis 2 Meter hoch. Sie waren vermodert, unten zum Teil abgefault, oben spitz und an zwei Querbalken angenagelt. Die Reste des Zauns waren dick mit Efeu überwachsen. An einer Stelle fehlten Latten. Urban zwängte sich durch diese Lücke. Ein Haus weiter. Noch eines bis zur Straßenecke und dann das dritte. Dann war er am Ziel. Hoffentlich gab es nirgends Wachhunde.

Dieses Grundstück machte auf Urban einen wesentlich gepflegteren Eindruck. Wenige Pflanzen warfen lange Schatten bis zum Haus. Er bewegte sich, jede Deckung nutzend, an der Hauswand entlang. Die Fenster begannen knapp über ihm. Das plötzliche Gebell eines Hundes ließ ihn zusammenfahren. Ein helles hysteri­sches Kläffen. Es wollte nicht aufhören.

„Cindy, was ist denn los! Jetzt gib aber Ruhe“, drang eine weibliche Stimme an sein Ohr. Gleich­zeitig wurde das Licht eingeschaltet. Urban presste sich an die Wand, seine Finger berührten den Rauputz knapp unterhalb der Fensterbank. Genau über ihm öffnete sich das Fenster.

„Schau doch, Cindy, da ist nichts. Beruhige dich doch.“

Aus dem Hintergrund tönte eine männliche Stimme.

„Vielleicht muss sie nur mal raus?“

Ach du Scheiße, wenn die den Köter in den Garten lassen, dann würde der ihn natürlich sofort erwischen. Die Nase eines Hundes konnte man nicht täuschen. Das war Peter Urban klar. Er wischte sich über die Stirn. Sie war feucht. Er spürte, wie sein Atem schneller ging. Sein Blick irrte hektisch zwischen Fenster und dem weiteren Weg hin und her. Wie weit noch bis zum benachbarten Grund­stück? War die nächste Begrenzung genauso leicht zu überwinden wie die letzte? Eher nicht, nach dem Zustand der Anlage zu urteilen. Wenn die doch das verdammte Licht wieder ausmachen würden. Der Lärm könnte auch die Bullen noch auf ihn aufmerksam machen.

„Nein, das werde ich bestimmt nicht tun. Ich bin froh, dass sie inzwischen stubenrein ist und die Nacht durchhält. Das will ich gar nicht wieder einführen.“

Das Geräusch von Schritten, Türen klappern und das Gebell drang nur noch gedämpft an Urbans Ohren und verstummte kurz darauf ganz. Dann wurde das Fenster geschlossen und das Licht gelöscht.

Urban atmete tief durch und wartete noch einige Minuten, bevor er sich um zwei Koniferen herumdrückte, die zu beiden Seiten des Hauseingangs standen. An dieser Seite des Hauses hatten früher einmal Drainage­arbeiten stattgefunden. An der Hauswand befand sich ein fünfzig Zentimeter breiter Streifen aus Kieseln, um durch einen besseren Abfluss von Wasser das Eindringen von Feuchtigkeit ins Mauerwerk zu verhindern. Er hob das Bein zum nächsten Schritt, weiter an die Hauswand gedrückt, und wollte den Fuß gerade aufsetzen, als er die Steine bemerkte. Das hätte gerade noch gefehlt, das Knirschen würde alle auf ihn aufmerksam machen. Geduckt sprintete er auf dem kurzgeschnittenen Rasen neben dem Kiesbett zum Grundstückrand und verbarg sich hinter einer weiteren Konifere, die mit mehreren in einer Reihe, mit Abstand dazwischen, die Grenze zum Nachbarn markierte. Dahinter behinderte ein Maschen­drahtzaun sein Vorankommen. Ein Meter achtzig oder höher schätzte er. Er griff in seine Jackentasche und zog den eigens für diesen Zweck mitgebrachten Seiten­schneider hervor. Er probierte das Werkzeug an einer Drahtschleife aus. Ein feines Pitschen ertönte. Der Draht trennte sich wie Butter. Das funktionierte gut. Er schnitt weiter, Ping – Ping – Ping, bis das Loch groß genug war. Dann durchtrennte er oben und unten noch in Quer­richtung einige Maschen, bog das Drahtgeflecht wie eine Tür zur Seite und stieg hindurch. Hinter sich bog er das Maschendrahtstück wieder in seine richtige Form zurück und drang in das neue Gelände vor.

Hier war es dunkler. Das gelbe Licht der Straßen­beleuchtung störte nur in den Grundstücken, vor denen Laternen standen. Rasen für geräuschloses Gehen, Gebüsch für unsichtbare Fortbewegung, aber leider eine breite Zufahrt und ein Wendekreis mit Brunnen in der Mitte und alles mit weißem Geröll. Das ging nicht gut. Er musste es hinter dem Gebäude versuchen. Jetzt war es Zeit für sein neuestes Spielzeug. Mit einem Schulter­zucken schwang er den Rucksack herum, stellte ihn vor sich und zog ein Nachtsichtgerät aus einem der Fächer. Seine Kumpel hatten ihn ausgelacht. Was er damit wollte, hatten sie gefragt. Aber was wussten die schon! Es war einfach großartig, was man heute alles im Versandhandel bekommen konnte. Er setzte das Gerät, seinen ganzen Stolz, auf und schaltete es ein. Wie im Kino. Absolut. Alles war sichtbar. Wenn ihn seine Freunde so erleben würden, dann würden sie bestimmt anders über ihn den­ken. Sie würden schon sehen, wozu er imstande war.

Den Rucksack geschultert, setzte er mit großer Sicher­heit einen Fuß vor den anderen. Begleitet von einem leisen Knistern, wenn er auf die dekorativ angeordneten Bodendecker trat. Was war eigentlich mit Spuren, die er hinterließ? Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Hatte er Fußspuren hinterlassen? Konnten die durch so etwas auf seine Fährte kommen? Ach was. Er würde einfach die Sneaker morgen entsorgen. Seine Schuhgröße, 44, war so weit verbreitet, die hatte bestimmt jeder Zweite. Da sollten die doch so viele Abdrücke von seinen Fußabdrücken machen wie sie wollten. Damit würden sie gar nichts herausfinden.

Hinter dem Haus war eine Terrasse, dann Sträucher, etwas Rasen und an der rückwärtigen Grenze ein Carport, einige Schuppen und überdachte Regale, in denen Kaminholz gelagert war. Genau in der Ecke zum Nachbarn lag ein großer Haufen gehackter Holzklötze. Bei genauerem Hinsehen erkannte er, dass es einfache Baumstücke waren, die wohl noch mit dem Beil bearbeitet werden sollten. Nur ein viel kleinerer Haufen schien schon brennfertig gespalten zu sein. Auch ein Hackklotz stand dort. Dahinter erstreckte sich ein schmiedeeiserner Zaun, der sich zwischen gemauerten Säulen auf einer kleinen Mauer erstreckte. Den zu überwinden würde ein Problem darstellen. Die Mauer war zwar klein, aber der Zaun darauf ziemlich hoch. Er müsste hinüberklettern. Durchtrennen war hier nicht möglich. Aber zu seinem Glück hatte er einen hervorragenden Eindruck der gesamten Trennungs­vorrichtung durch das Nachtsichtgerät. Hinter dem letzten gemauerten Turm gab es einen Abstand von etwa fünfzig Zentimeter, bis ein anderer Zaun das Grundstück vom dahinter liegenden Nachbarn trennte. Er musste also nur über diesen Berg von zukünftigen Holzscheiten klettern, möglichst ohne Lärm zu erzeugen und ohne sich zu verletzen, und sich dann durch diese Lücke quetschen. Vorsichtig schaffte er die Überquerung und zwängte sich durch die Aussparung. Auf diesem Gelände gab es wenig Deckung. Er musste hinter dem Haus bleiben. Die Straßenseite und auch die nächste Grenze zu seinem Zielobjekt waren durchgehend mit demselben hohen schmiedeeisernen Zaun umgeben. Darunter ein kleines Mäuerchen und alle paar Meter ein gemauerter Turm mit einer Betonplatte als Abdeckung. Der Zaun war ziemlich hoch. Über zwei Meter, schätzte Urban. Das Grundstück war gut zu übersehen. Fast nur Rasen, Einfahrt und Parkplätze mit Natursteinplatten ausgelegt und sehr wenige Buchsbaumpflanzen, die zu großen Kugeln geschnitten waren. Hier standen rechts in der Ecke mehrere Fahrzeuge. Er erkannte einen Jaguar, eine größere BMW-Limousine und ein Cabrio. Ein japani­sches Modell. Hoffentlich gab es am rückwärtigen Ende des Zauns wieder eine Lücke. Aber diesmal hatte er kein Glück. Das dahinter liegende Grundstück war mit einer Mauer auf der Grenze abgetrennt. Vermutlich eine Garage von hinten. Nach rechts in sein Zielgrundstück schloss wieder eines dieser Türmchen an, aber der Spalt dazwischen war hier für ihn zu schmal. Es blieb nur eins: Klettern. Hoffentlich waren auf diesen Türmchen nicht noch Glasscherben einbetoniert. Das fehlte ihm gerade noch. Er verstaute das Nachtsichtgerät in seinem Rucksack und begann zu klettern. In demselben Moment hörte er eine Autotür zuschlagen und kurz darauf die nächste. Das konnte nur der Streifenwagen sein. Geräusche eines weiteren Fahrzeugs hatte er nicht wahr­genommen.

„Ich sag dir, wenn man nicht ab und zu ein paar Schritte tut, dann übersteht man so eine Nacht nicht. Außerdem kann es nicht schaden, sich umzusehen. Tut gut, die Beine zu vertreten.“

Von dem anderen war nur ein Murren zu hören.

Urban vergegenwärtigte sich den Standort des Polizei­wagens. Wenn sie in seine Richtung unterwegs waren, dann mussten sie erst am Grundstück des Politikers vorbei. Ein Stück davor hatten sie geparkt. Also waren es vielleicht fünfzehn bis zwanzig Meter. Wie lange benötigten sie dafür? Wahrscheinlich nur Sekunden. Er sprang hinunter, lief gebückt zurück und duckte sich hinter die Autos. Die Schritte der beiden Beamten hallten laut in der Ruhe der Nacht. Sie gingen am Zaun des Grundstücks entlang und blieben auf Höhe der Autos stehen.

„Sieh mal da hinten.“

„Was ist denn da?“

Der Strahl einer Taschenlampe streifte über die parkenden Wagen, hinter denen Urban auf dem Bauch lag. Hatten sie ihn entdeckt?

„Sieh doch mal. Da steht ein Jaguar XKR Coupé, das ist doch mal ein Auto.“

Die beiden Beamten fachsimpelten einige Zeit über Automodelle, ihre Vor- und Nachteile, bevor sie sich wieder in ihr Dienstfahrzeug zurückzogen.

Urban atmete erleichtert aus. Es kam ihm so vor, als ob er die ganze Zeit die Luft angehalten hätte. Jetzt aber weiter. Die Klettertour klappte besser als erwartet. Auf der anderen Seite sprang er herunter und eilte auf die Terrasse seines Zielobjektes zu. Hier war es wieder dunkler, da der Bereich sich seitlich am Haus befand und nicht der direkten Einstrahlung des Laternenlichts ausgesetzt war. Er stieß gegen einen Korbtisch, den er übersehen hatte. Die Füße des Tisches kratzten über den Natursteinboden und erzeugten ein quietschendes Geräusch. Urban stockte der Atem. Er hielt in der Bewegung inne. Die Tischplatte neigte sich leicht und er bemerkte einen Schatten, der sich in Bewegung setzte und über die Tischkante zu fallen drohte. Im letzten Moment griff er zu und erwischte den Aschenbecher, bevor der auf den Boden poltern konnte. Mit seinen Oberschenkeln hielt er den Tisch in der Schräglage und ließ ihn dann ganz langsam wieder auf seine vier Beine hinunter. Das war gerade noch einmal gut gegangen. Alles blieb ruhig. Nirgends wurde Licht eingeschaltet. Nach mehreren ruhigen Atemzügen setzte er erneut das Nachtsichtgerät auf und begann mit seiner Arbeit.

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